Buchdaten
Titel: Mit dem Kühlschrank durch Irland
Autor: Tony Hawks
Originaltitel: Round Ireland with a fridge
Verlag: Goldmann Verlag
Preis: 8,50€ (TB), keine gebundene Ausgabe, keine deutsche Kindle-Version
Seitenzahl: 384
Inhalt
Tony Hawks ist Comedian und gehört mit seinem "Stutter Rap" zur Liga der One Hit Wonder. Darüber hinaus geht er mit seinen Kumpels gerne einen trinken. Manchmal auch einen zuviel. Aus diesem Grund wacht er eines Morgens schwer verkatert auf und ihm dämmert nur langsam, dass er in der durchzechten Nacht eine folgenschwere Wette eingegangen ist: Er wird Irland trampend umrunden. Mit einem Kühlschrank. Bei seiner Ehre gepackt, trifft er die nötigen Vorbereitungen und startet schließlich seine ungewöhnliche Rundreise. Zuerst ist er wenig davon überzeugt, die Wette zu gewinnen. Doch seine Tour wird zum medialen Ereignis und im ganzen Land finden sich Unterstützer...
Leseeindrücke
Tony Hawks ist ein lustiger Mensch. Das merkt man nicht nur an seiner Art, sondern auch an seinem Schreibstil. Er trieft vor Ironie, trockenem Humor und der ein oder anderen sarkastischen Spitze. Der wahrscheinlich lustigste Aspekt dieses Buches ist aber die Tatsache, dass es sich hier um eine völlig bescheuerte Wette handelt. Wer trampt schon mit einem Kühlschrank an der irischen Küste entlang? Beim Lesen hatte ich also ziemlich viel Spaß und habe mich stellenweise wirklich weg geschmissen (Tonys Trip nach Tory Island!).
Lachen musste ich auch über die zahlreichen Helfern, die ihn tatkräftig unterstützten. Hawks beschreibt das irische Volk dabei durchweg sympathisch, hilfsbereit und ein bißchen schräg (aber auf eine charmante Art). Insbesondere die Bewohner kleiner Ortschaften erscheinen besonders schrullig, aber eben auch sehr warmherzig. Dass diese Warmherzigkeit sich am besten im örtlichen Pub entfaltet, versteht sich von selbst.
Beim Lesen sind mir die Seiten geradewegs durch die Finger geflogen, obwohl sie doch relativ eng bedruckt waren. Was mir gefehlt hat, war eine Karte Irlands, auf der die einzelnen Stationen von Tony eingezeichnet sind. Wer nämlich, so wie ich, wenig Ahnung von der Geographie Irlands hat, wird immer wieder nachschlagen müssen, wo sich der gute Mann denn gerade befindet. Ich hatte parallel also immer mal wieder einen Blick auf Google Earth werfen müssen. Was schon schräg ist, wenn man bedenkt, dass es in Tonys Reisezeit gerade erst ein paar Menschen mit (klobigen) Handys gab.
Abgesehen davon, war ich von "Mit dem Kühlschrank durch Irland" aber überrascht, denn ich hatte nicht erwartet, dass es SO gut ist. Es rangiert auf Platz 1 der amazon Charts "Reiseberichte Irland". Als Reisebericht taugt es meiner Meinung nach weniger, denn Tony beschreibt die Landschaft eher am Rande, dennoch möchte man sich nach Ende des Buches am liebsten in den Flieger setzen. Um diese tollen Menschen kennen zu lernen.
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